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basics2 [2021/05/31 16:06]
martin
basics2 [2021/07/06 07:50]
martin
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 ===== Modul Basics Audio ===== ===== Modul Basics Audio =====
  
-Das Modul Basics Audio widmet sich Möglichkeiten der Visualisierung von Musikaufnahmen mit Hilfe von Spektrogrammen. Wie fertige ich ein aussagekräftiges Spektrogramm an? Welche Informationen kann ich aus dieser Visualisierung zur klanglichen, melodischen und rhythmischen Gestaltung der Aufnahme ziehen? Das [[tutorium_spektral|Tutorial Spektraldarstellungen]] bietet hierzu eine praktische Einführung anhand eines Klangbeispiels und der freien Software [[https://sonicvisualiser.org/|Sonic Visualiser]]. Hieran knüpft das zweite [[tutorium_singing|TutorialSpektraldarstellung von Gesangsaufnahmen]] an.  +Das Modul Basics Audio widmet sich Möglichkeiten der Visualisierung von Musikaufnahmen mit Hilfe von Spektrogrammen. Wie fertige ich ein aussagekräftiges Spektrogramm an? Welche Informationen kann ich aus dieser Visualisierung zur klanglichen, melodischen und rhythmischen Gestaltung der Aufnahme ziehen? Das [[tutorium_spektral|Tutorial Spektraldarstellungen]] bietet hierzu eine praktische Einführung anhand eines Klangbeispiels und der freien Software [[https://sonicvisualiser.org/|Sonic Visualiser]]. Hieran knüpft das zweite [[tutorium_singing|Tutorial Spektraldarstellung von Gesangsaufnahmen]] an. 
 +  * [[tutorium_spektral|Tutorial Spektraldarstellungen]]  
 +  * [[tutorium_singing|Tutorial Spektraldarstellung von Gesangsaufnahmen]] 
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 Spektraldarstellungen sind zwar nicht in der Lage, individuelle Hörerfahrungen zu rekonstruieren oder zu erklären. Sie können diese Erfahrungen jedoch illustrieren und somit ihre Vermittlung erleichtern. Es handelt sich um einen Zugang über die akustischen Eigenschaften von Klang, die messtechnisch erhoben werden. Dieser Zugang kann einen kulturell orientierten Analyse- und Interpretationszugang zur Musik ergänzen, in dem er reichhaltige Informationen zur konkreten klanglichen Gestaltung von Musik zur Verfügung stellt.  Spektraldarstellungen sind zwar nicht in der Lage, individuelle Hörerfahrungen zu rekonstruieren oder zu erklären. Sie können diese Erfahrungen jedoch illustrieren und somit ihre Vermittlung erleichtern. Es handelt sich um einen Zugang über die akustischen Eigenschaften von Klang, die messtechnisch erhoben werden. Dieser Zugang kann einen kulturell orientierten Analyse- und Interpretationszugang zur Musik ergänzen, in dem er reichhaltige Informationen zur konkreten klanglichen Gestaltung von Musik zur Verfügung stellt. 
  
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-Grundregeln für die Interpretation von Spektrogrammen: +Grundregeln für die **Interpretation von Spektrogrammen**
   - Parallele horizontale Linien repräsentieren Klänge mit fester Tonhöhe, wobei die tiefste Linie für den Grundton, die höheren Töne für die verschiedenen Obertöne stehen. Je mehr und je höhere Obertöne ein Klang besitzt, umso heller klingt er.    - Parallele horizontale Linien repräsentieren Klänge mit fester Tonhöhe, wobei die tiefste Linie für den Grundton, die höheren Töne für die verschiedenen Obertöne stehen. Je mehr und je höhere Obertöne ein Klang besitzt, umso heller klingt er. 
   - Vertikale Linien stehen für geräuschartige, perkussive Klänge, z.B. Schlagzeug-Sounds, da sich das Klangspektrum von Geräuschen bzw. geräuschartigen Impulsen über den gesamten Frequenzbereich erstreckt.    - Vertikale Linien stehen für geräuschartige, perkussive Klänge, z.B. Schlagzeug-Sounds, da sich das Klangspektrum von Geräuschen bzw. geräuschartigen Impulsen über den gesamten Frequenzbereich erstreckt. 
   - Graue Wolken im Spektrogramm stehen für Rauschen, z.B. Zischlaute im Gesang oder einem ausklingenden Beckenschlag.    - Graue Wolken im Spektrogramm stehen für Rauschen, z.B. Zischlaute im Gesang oder einem ausklingenden Beckenschlag. 
  
-Wie Sie selbst ein Spektrogramm im //Sonic Visualiser// anfertigen können und was alles aus einem Spektrogramm herausgelesen werden kann, erfahren Sie im [[tutorium_spektral|Tutorial: Spektraldarstellung mit dem Sonic Visualiser]]+Bei der Interpretation von Spektrogrammen müssen immer auch die Eigenheiten der menschlichen **Klangwahrnehmung** berücksichtigt werden. Denn nicht alles, was man auf einem Spektrogramm sieht, hat ein Korrelat in der auditiven Wahrnehmung. Wichtig sind die folgenden regeln der Fusion von Klangereignissen und der Integration von Klangsströmen:  
 +  * Frequenzkomponenten, die (annähernd) zum selben Zeitpunkt beginnen und in einem ganzzahligen Verhältnis zueinander stehen, werden nicht als unterschiedliche Klangereignisse wahrgenommen, sondern zu einem einzigen Klangereignis verschmolzen (//event fusion//). Wir sehen also im Spektrogramm //mehrere// Linien, hören aber nur //einen// Klang.  
 +  * Klangereignisse, die ähnliche Klangeigenschaften haben (z.B. eine ähnliche Obertonstruktur) und in Bezug auf die Tonhöhe und/oder die zeitliche Folge nahe beeinander liegen, werden ein und derselben Klangquelle und damit einem Klangstrom (musikalisch: einer Stimme, einem Instrument) zugeordnet (//auditory stream integration//, Gestaltprinzipien der Ähnlichkeit und Nähe). 
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 +Wie Sie selbst ein Spektrogramm im //Sonic Visualiser// anfertigen können und was alles aus einem Spektrogramm herausgelesen werden kann, erfahren Sie im [[tutorium_spektral|Tutorial: Spektraldarstellung mit dem Sonic Visualiser]]. Dabei geht es einerseits darum, eine angemessene Visualisierung zu finden für das, was Sie hören. Andererseits können Sie mitunter in der Visualisierung eines Spektrogramms Details erkennen, die Ihnen die Ohren für Neues und bislang nicht Wahrgenommenes zu eröffnen vermögen. 
  
 ==== Vertiefungen ==== ==== Vertiefungen ====
  • basics2.txt
  • Zuletzt geändert: 2022/04/21 13:46
  • von martin