tutorium_spektral

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tutorium_spektral [2021/08/05 15:26]
martin
tutorium_spektral [2023/05/23 14:06] (aktuell)
martin
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 [[https://analyse.hfm-weimar.de/lib/exe/fetch.php?media=aphex_twin_bucephalus_bouncing_ball_selection.mp3|Audio01]]\\ [[https://analyse.hfm-weimar.de/lib/exe/fetch.php?media=aphex_twin_bucephalus_bouncing_ball_selection.mp3|Audio01]]\\
-Es handelt sich um einen Ausschnitt aus dem Track "Bucephalus Bouncing Ball" von [[https://https://en.wikipedia.org/wiki/Aphex_Twin|Aphex Twin]], einem Psyeudonym des irisch-britischen Electronica-Künstlers Richard David James. +Es handelt sich um einen Ausschnitt aus dem Track "Bucephalus Bouncing Ball" von [[https://en.wikipedia.org/wiki/Aphex_Twin|Aphex Twin]], einem Psyeudonym des irisch-britischen Electronica-Künstlers Richard David James. 
  
 {{ :audio01_screenshot01.png?400 |[Sreenshot01]}} {{ :audio01_screenshot01.png?400 |[Sreenshot01]}}
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 Fazit: Je größer das Analysefenster gewählt wird, umso genauer ist die Frequenzauflösung im Spektrum - auch im tiefen Frequenzbereich. Allerdings wird durch größere Fenster natürlich die Auflösung im zeitlichen Bereich geringer. Dies gilt es bei der Wahl der richtigen Fenstergröße bei Spektraldarstellungen von Musikaufnahmen zu berücksichtigen.  Fazit: Je größer das Analysefenster gewählt wird, umso genauer ist die Frequenzauflösung im Spektrum - auch im tiefen Frequenzbereich. Allerdings wird durch größere Fenster natürlich die Auflösung im zeitlichen Bereich geringer. Dies gilt es bei der Wahl der richtigen Fenstergröße bei Spektraldarstellungen von Musikaufnahmen zu berücksichtigen. 
 +
 ==== Spektraldarstellungen ====  ==== Spektraldarstellungen ==== 
 Ein Spektrogramm-//Layer// des Audio-Files erzeugen Sie mit dem Tastenbefehl //Shift+G// oder mit dem Menubefehl //Layer - Add Spectrogram - Audio01: All Channels Mixed//. Alternativ können Sie unterhalb der Wellenform in einem neuen Pane ein Spektrogramm anlegen (Menubefehl //Pane- Add Spectrogram - Audio01: All Channels Mixed//).  Ein Spektrogramm-//Layer// des Audio-Files erzeugen Sie mit dem Tastenbefehl //Shift+G// oder mit dem Menubefehl //Layer - Add Spectrogram - Audio01: All Channels Mixed//. Alternativ können Sie unterhalb der Wellenform in einem neuen Pane ein Spektrogramm anlegen (Menubefehl //Pane- Add Spectrogram - Audio01: All Channels Mixed//). 
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 === Rhythmus === === Rhythmus ===
 Im Spektrogramm werden alle geräuschhaften und perkussiven Klänge, z.B. des Schlagzeug, als vertikale Balken dargestellt.  Im Spektrogramm werden alle geräuschhaften und perkussiven Klänge, z.B. des Schlagzeug, als vertikale Balken dargestellt. 
-          Wie lässt sich der Beginn des Tracks in rhythmischer Hinsicht charakterisieren? + 
-          Was passiert ab 0:28? +   Wie lässt sich der Beginn des Tracks in rhythmischer Hinsicht charakterisieren? 
 +   Was passiert ab 0:28? 
  
 === Tonhöhe === === Tonhöhe ===
 Töne mit wahrnehmbarer Tonhöhe werden im Spektrogramm als parallele horizontale Linien dargestellt, wobei die tiefste Linie in der Regel dem Grundton entspricht und die höheren Linien den Obertönen entsprechen.  Töne mit wahrnehmbarer Tonhöhe werden im Spektrogramm als parallele horizontale Linien dargestellt, wobei die tiefste Linie in der Regel dem Grundton entspricht und die höheren Linien den Obertönen entsprechen. 
  
-          Suchen Sie im Spektrogramm nach Tönen! Wo finden sich horizontale Linien?  +   Suchen Sie im Spektrogramm nach Tönen! Wo finden sich horizontale Linien?  
-          Wie hören sich die entsprechenden Passagen an?+   Wie hören sich die entsprechenden Passagen an?
  
 Tipp: Wenn Sie mit dem Cursor (Hand-Symbol) über das Spektrogramm fahren, werden rechts oben Angaben zum betreffenden Analysefenster eingeblendet, z.B. die Tonhöhe bzw. der Tonhöhenbereich (mit Abweichungen in Cent). Auf diese Weise können Sie überprüfen, ob es sich bei den horizontalen Linien tatsächlich um Vielfache einer Grundfrequenz handelt.  Tipp: Wenn Sie mit dem Cursor (Hand-Symbol) über das Spektrogramm fahren, werden rechts oben Angaben zum betreffenden Analysefenster eingeblendet, z.B. die Tonhöhe bzw. der Tonhöhenbereich (mit Abweichungen in Cent). Auf diese Weise können Sie überprüfen, ob es sich bei den horizontalen Linien tatsächlich um Vielfache einer Grundfrequenz handelt. 
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 Die Wahrnehmung der Klangfarbe hängt eng mit der Verteilung und Veränderung von spektraler Energie über den Frequenzbereich hinweg zusammen und schlägt sich im Spektrogramm in einer unterschiedlich starken Grau- und Schwarzfärbung in den entsprechenden Frequenzbereichen nieder. Dies betrifft sowohl die Obertöne eines Tones (horizontale Linien) als auch Geräusche (graue Wolken).  Die Wahrnehmung der Klangfarbe hängt eng mit der Verteilung und Veränderung von spektraler Energie über den Frequenzbereich hinweg zusammen und schlägt sich im Spektrogramm in einer unterschiedlich starken Grau- und Schwarzfärbung in den entsprechenden Frequenzbereichen nieder. Dies betrifft sowohl die Obertöne eines Tones (horizontale Linien) als auch Geräusche (graue Wolken). 
  
-          Hören Sie sich die kurze Passage 0:40-42 an.  +   Hören Sie sich die kurze Passage 0:40-42 an.  
-          Hier verändert sich der Klang eines perkussiven Sounds sehr schnell.  +   Hier verändert sich der Klang eines perkussiven Sounds sehr schnell.  
-          Was lässt sich aus dem Spektrogramm über den Klangcharakter erfahren? +   Was lässt sich aus dem Spektrogramm über den Klangcharakter erfahren? 
-          Betrachten Sie nun die Passage 1:01-05.  +   Betrachten Sie nun die Passage 1:01-05.  
-          Was lässt sich aus der visuellen Darstellung auf den klanglichen Charakter der Passage schließen?+   Was lässt sich aus der visuellen Darstellung auf den klanglichen Charakter der Passage schließen?
  
 Wir werden im [[tutorium_singing|Tutorial Spektraldarstellung von Gesangsaufnahmen]] die Möglichkeiten der Visualisierung von melodischer Gestaltung, Rhythmus und Klangfarbe anhand einer Gesangsaufnahme vertiefen.  Wir werden im [[tutorium_singing|Tutorial Spektraldarstellung von Gesangsaufnahmen]] die Möglichkeiten der Visualisierung von melodischer Gestaltung, Rhythmus und Klangfarbe anhand einer Gesangsaufnahme vertiefen. 
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 ==== Aufgabe ==== ==== Aufgabe ====
  
-           Wählen Sie eine Musikaufnahme, die Sie spannend finden.  +   Wählen Sie eine Musikaufnahme, die Sie spannend finden.  
-           Laden Sie die entsprechende Audio-Datei im Sonic Visualiser. +   Laden Sie die entsprechende Audio-Datei im Sonic Visualiser. 
-           Erzeugen Sie ein Spektrogramm der Datei. Variieren Sie dabei die Größe des Analysefensters.  +   Erzeugen Sie ein Spektrogramm der Datei. Variieren Sie dabei die Größe des Analysefensters.  
-           Untersuchen Sie ausgewählte Passagen der Aufnahme hinsichtlich der rhythmischen, melodischen und klanglichen Gestaltung.  +   Untersuchen Sie ausgewählte Passagen der Aufnahme hinsichtlich der rhythmischen, melodischen und klanglichen Gestaltung.  
-           Exportieren Sie die Spektraldarstellungen aussagekräftiger Passagen des Stückes.  +   Exportieren Sie die Spektraldarstellungen aussagekräftiger Passagen des Stückes.  
-           Beschreiben Sie, was auf den Bildern zu sehen ist. +   Beschreiben Sie, was auf den Bildern zu sehen ist. 
  
 ==== Vertiefung ==== ==== Vertiefung ====
 +
 Einen interessanten Ansatz zur Analyse der klanglichen Aspekte von Popmusik-Produktionen mithilfe von Spektrogrammen formuliert Simon Zagorski-Thomas. Seine These ist, dass in vielen Pop-Aufnahmen die Eigenheiten einer Performance von Musiker*innen und Sänger*innen mit verschiedenen studiotechnischen Mitteln (z.B. Equalizer, Hall, Panorama, Delay) überzeichnet bzw. künstlich gestaltet werden - Zagorski-Thomas spricht von //Sonic Cartoons//. Andererseits werden gerade in elektronischer Musik viele ungewohnte und 'unnatürliche' bzw. synthetisch erzeugte oder bearbeitete Klänge so eingesetzt, dass sie Ähnlichkeiten mit der natürlichen Klangumwelt oder sogar herkömmlichen Musikinstrumenten (z.B. der Klanganordnung eines Drumsets) besitzen.  Einen interessanten Ansatz zur Analyse der klanglichen Aspekte von Popmusik-Produktionen mithilfe von Spektrogrammen formuliert Simon Zagorski-Thomas. Seine These ist, dass in vielen Pop-Aufnahmen die Eigenheiten einer Performance von Musiker*innen und Sänger*innen mit verschiedenen studiotechnischen Mitteln (z.B. Equalizer, Hall, Panorama, Delay) überzeichnet bzw. künstlich gestaltet werden - Zagorski-Thomas spricht von //Sonic Cartoons//. Andererseits werden gerade in elektronischer Musik viele ungewohnte und 'unnatürliche' bzw. synthetisch erzeugte oder bearbeitete Klänge so eingesetzt, dass sie Ähnlichkeiten mit der natürlichen Klangumwelt oder sogar herkömmlichen Musikinstrumenten (z.B. der Klanganordnung eines Drumsets) besitzen. 
  
 Simon Zagorski-Thomas: „The Sprectromorphology of Recorded Popular Music. The Shaping of Sonic Cartoons through Record Production“, in: //The Relentless Pursuit of Tone. Timbre in Popular Music//, hrsg. von Robert Fink, Melinda Latour und Zachary Wallmark, New York 2018, S. 345-366. Simon Zagorski-Thomas: „The Sprectromorphology of Recorded Popular Music. The Shaping of Sonic Cartoons through Record Production“, in: //The Relentless Pursuit of Tone. Timbre in Popular Music//, hrsg. von Robert Fink, Melinda Latour und Zachary Wallmark, New York 2018, S. 345-366.
  
 +{{ :tutorial_audio_basics_spectral_musterloesungen.pdf |}}
  • tutorium_spektral.1628177202.txt.gz
  • Zuletzt geändert: 2021/08/05 15:26
  • von martin