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Neues Toolkit für Notenanalyse

Ab September 2025 wird die CAMAT-Toolbox im Rahmen des Forschungsprojekts Eine umfassende cloudbasierte Toolbox für Notenanalyse grundlegend überarbeitet und erheblich erweitert.
Sie können den aktuellen Stand des Projekts, einschließlich Alpha-Versionen und Datensätzen, auf unserer GitHub-Projekt-Website verfolgen: https://github.com/analyse-hfm-weimar

Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Open-Source-Toolkits auf Python-Basis für die interaktive Analyse von Noten. Aufbauend auf Verovio, mei-friend und Jupyter – insbesondere über die cloudbasierte Plattform Jupyter4NFDI – ermöglicht das Toolkit die Erforschung, Kommentierung, Visualisierung und statistische Analyse symbolischer Musikdaten sowie Mustererkennungsmethoden für die melodische, harmonische, rhythmische und strukturelle Analyse. Zu den unterstützten Formaten gehören MEI, kern und MusicXML, wobei auch etablierte Parser wie music21 und Partitura unterstützt werden. Die Toolbox ermöglicht die interaktive Wiedergabe von Partituren und die Erstellung flexibler Korpora aus validierten OMR-basierten Quellen. Reproduzierbare Jupyter-Workflows werden mit frei verfügbaren Datensätzen kombiniert, insbesondere mit Daten aus dem musiconn-Projekt, darunter die Denkmäler der deutschen Tonkunst (Reihe I & II) sowie ausgewählte Werke aus dem frühen 20. Jahrhundert. Durch die Entwicklung der Analyse-Toolkits und die Erstellung frei zugänglicher Korpora im MEI-Format zielt das Projekt darauf ab, die Hürden für die computergestützte Musikanalyse zu senken und die breite Anwendung digitaler Methoden in der Musikwissenschaft, Musiktheorie und Musikpädagogik zu fördern.

Projektlaufzeit: September 2025 bis August 2028
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Programm Literaturversorgung und Information - E-Research-Technologien (LIS) (PF 669/18-1)


Forschungsteam:

  • Prof. Dr. Martin Pfleiderer (Antragsteller)
  • Dr. Egor Polyakov (wissenschaftlicher Mitarbeiter)
  • Pia Steuck (studentische Mitarbeiterin)


Fellowship-Projekt Computergestützte Musikanalyse

Lehrveranstaltungen zur musikalischen Analyse sind an Universitäten und Musikhochschulen ein fester Bestandteil sowohl der musikwissenschaftlichen Studiengänge als auch der Ausbildung von Musiklehrer*innen und Musiker*innen. Ziel des Fellowship-Projektes ist es, unter Rückgriff auf verschiedene computerbasierte Analyse-Tools mehrere flexibel einsetzbare Unterrichtsmodule zur Musikanalyse zu konzipieren, zu erproben, zu evaluieren und zu vermitteln. Die Unterrichtsmodule widmen sich u.a. der computerbasierten Annotation und Visualisierung von Notentexten und Audiodateien, der statistischen Analyse von Musikkorpora, der Suche nach musikalischen Mustern (Melodien, Rhythmen usw.). Sie sollen herkömmliche Analysekurse ergänzen, wurden bereits in mehreren Lehrveranstaltungen an der HfM Weimar erprobt und evaluiert und werden über diese Internetplattform einem breiteren Interessentenkreis kostenfrei zur Verfügung gestellt. Computer können als Hilfsmittel der Analyse von Notentexten und Musikaufnahmen eingesetzt werden. Mit Computerprogrammen können schnell und verlässlich

  • musikalische Abläufe und Strukturen visualisiert,
  • musikalische Merkmale der betreffenden Stücke (z.B. Häufigkeiten von Tonhöhen) statistisch beschrieben
  • und nach bestimmten Mustern (z.B. melodischen Motiven) durchsucht werden.

Dadurch werden herkömmliche Analyseansätze erweitert und neue Perspektiven der musikalischen Analyse in Musikwissenschaft und Musiktheorie eröffnet und erkundet. Zum einen können mit den Computer-Tools gezielt analytischen Fragestellungen weiterverfolgt werden, zum anderen ermöglicht ein spielerischer Umgang mit den Tools und Notendateien ein Entdecken von unerwarteten Zusammenhängen - was dann zu neuen analytischen Fragestellungen führen kann.

Im Rahmen des Projektes werden Unterrichtmodule und Tutorials bereitgestellt, die anhand von musikanalytischen Fragestellungen in verschiedene Möglichkeiten der computergestützten Analyse von Noten- bzw. Audio-Dateien einführen. Jedes Unterrichtsmodul setzt sich aus einem Grundlagenteil (Basics) sowie einer Spezialisierung (Advanced) zusammen. Die Unterrichtseinheiten können im Selbststudium oder innerhalb von Lehrveranstaltungen eingesetzt werden. Die Dauer der beiden Unterrichtsmodule beträgt jeweils ca. drei 90-minütige Sitzungen mit zusätzlichen Vorbereitungen, Hausaufgaben und optionalen Vertiefungen.

Alle in den Unterrichtsmodulen verwendete Software ist frei zugänglich und lizenzfrei nutzbar. Damit folgt das Projekt dem Prinzip des Open Access, des offenen Zugangs zu öffentlich geförderten Projektergebnissen und der Unabhängigkeit von kommerziell orientierten IT-Konzernen.

Weitere Informationen zu den Zielsetzungen, Mitarbeiter*innen, Veröffentlichungen des Projekts usw. finden Sie unter Das Projekt.
Das Projekt Computergestützte Musikanalyse in der digitalen Hochschullehre ist am Institut für Musikwissenschaft Weimar-Jena der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar angesiedelt. Es wurde 2021 vom Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalen Wandel und dem Stifterverband gefördert. Das Projekt versteht sich als Beitrag zur Computational Musicology bzw. Digital Musicology innerhalb der Digital Humanties.

Rückmeldungen sind erwünscht: analyse@hfm-weimar.de

Impressum:
Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar
Institut für Musikwissenschaft Weimar | Jena
Hochschulzentrum am Horn
Carl-Alexander-Platz 1
99425 Weimar

Zur Datenschutzerklärung der HfM Weimar.

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  • Zuletzt geändert: 2025/12/18 15:54
  • von martin